Was macht der Trimichel oder die Trimichelin, die auch im September noch nicht in den Winterschlaf gefallen sind, bzw. noch hehre Ziele im Auge haben. Richtig – sie gönnen sich einen Dorftriathlon in der Pampa!! Aber auch die Pampa kann ihren Reiz haben, insbesondere wenn Organisation, örtliche Gegebenheiten und das Wetter mitspielen. Und wenn jeder Teilnehmer das Engagement der Veranstalter förmlich spüren kann.
Also, am 10. September haben wir uns zu fünft auf den Weg gemacht, zwei Recken auf dem Weg nach Florida zu einer kleinen Trainingseinheit, zwei junge Damen mit Ambitionen auf den „TrimichelSaisonEndeAbschlussPreis“ und ein vorwitziger älterer Herr, der meinte „Einer geht noch“.

Sommerliche Temperaturen, leichte Winde (die uns noch auf dem Rad zu schaffen machen sollten) - - - und ein reichlich nervöser Veranstalter empfingen uns. Man war in diesem Jahr von Teilnehmern förmlich überrannt worden. Es gab nicht genug Fahrradständer um beide Wechselzonen gleichzeitig zu bestücken! Die ersten Jedermänner müssten eventuell ihr Räder noch Helfern übergeben, da man noch... und und und.

Ach ja, und wehe ein Teilnehmer würde es wagen, noch mal wie im letzen Jahr die netten Helfer von der freiwilligen Feuerwehr anzupöbeln, weil irgend etwas nicht in Ordnung war,

„Der startet in ganz Schleswig-Holstein nicht mehr!!!“. Dem Holzmichel wurde schon ganz mulmig.

Jane fiel mit Schrecken auf, daß sie ihren Transponder noch nicht erhalten hatte! Die Nachfrage beim Veranstalter verursachte einen kurzzeitigen Ohnmachtsanfall – nicht bei Jane – und hysterisches Gelächter. Es gab natürlich keine!! Wozu braucht man die, wenn man eine funktionierende Stoppuhr hat??? Back to the roots!!

Also schnürten wir unser Bündel, liessen die Laufschuhe in der WZ 2 und fuhren die 800m zu einem Badesee. Dort war eine 500m und eine1500m Strecke auf einem Rechteckkurs im See mit grossen Bojen abgesteckt. Das Wasser war angenehm, man war fast versucht ohne Neo zu starten – aber wer will schon freiwillig absaufen! Die Jedermänner und –frauen gingen mit gutem Beispiel voran, dann ging es los. Schon nach ein paar hundert Metern kontrollierte der Schreiber dieses Berichtes das sich immer länger ziehende Feld der Schwimmer von hinten. Nach ca. 33 Minuten war die Badezeit abgelaufen (es gab keine Zwischenzeiten – wir waren ja nicht beim HCM!), eine 44 km lange Radtour schloss sich an. Hierbei handelte es sich um einen dreimal zu durchfahrenden, 12 km langen Rundkurs auf gut abgesperrten Nebenstrassen, von freundlichen Feuerwehrfrauen und –männern markiert. Leider machte einer stetiger Nordostwind die Strecke doch etwas anstrengend, aber da mussten ja alle durch.

Auf zum zweiten Wechsel: Die Laufschuhe und die ewige Frage: „Warum machst Du so einen Quatsch in deinem Alter? Antwort: Beim Golfen muss man noch viel mehr laufen!“

Also los. Schon nach ein paar hundert Metern kommt mir der 1ste Läufer entgegen. Der ist gleich fertig – der hat’s gut!! Ich verfalle in Walkinggeschwindigkeit, bis ein Schrei von hinten: „LAUUF“!! mich vorantreibt. Jane holt erbarmungslos auf, muntert mich auf und ist dann auf und davon. Nach ca. 1500 m auf der 10 km Schleife entlang des Nord-Ostsee-Kanals begegenet mir ein freundlich lächelnder Holzmichel - der freut sich schon auf seine Kiste Flens – eigentlich sollte ich ihn gleich zum Auto begleiten. Nix da, das wird hier jetzt zu Ende gebracht! Noch ein paar Minuten später begegne ich Frank, der bestimmt noch versuchen wird Stefan die Kiste streitig zu machen. Und warum bin ich immer noch hier mitten in Pampa am Kanal?? Als Spaziergang, Wanderung oder auf dem Rad wäre das jetzt ein schöner Nachmittag, aber ich muss mir hier die Lunge aus dem Leib rennen. Kilometer 6: das Benzin ist alle, ein Gelpack rettet mich bis zum nächsten Verpflegungspunkt, Wasser kann sooo toll schmecken! Kilometer 8: Sabine hat mich nun auch überholt – ist überhaupt noch jemand hinter mir??? Ist überhaupt noch jemand im Zielbereich?? Endlich nach endlosen (nein, schreib ich nicht!) Stunden und Minuten stolpere ich über die Ziellinie, gnadenlos angefeuert von einer kleinen Schar Teilnehmer, Zuschauern und Offiziellen – und ich war NICHT der letzte!!

Mein Fazit in der ersten Saison als Trimichel: 1. Triathlon ist ein toller Sport – bis auf die Lauferei!! 2. Für die nächste Saison gilt es noch einige Baustellen abzuarbeiten.

Mein Kommentar zu Schacht-Audorf: Ein kleiner, aber feiner Triathlon, von engagierten Sportlern gemacht. Es ist nicht Kiel oder der HCM, aber alleine die privat organisierte Zielverpflegung stellte einen HCM in den Schatten. Man sollte diesen Veranstalter unterstützen da hier das Preis/Leistungsverhältniss mehr als OK war!! Und Rendsburg ist auf der Autobahn nur einen Katzensprung von Hamburg entfernt, wahrscheinlich brauche ich von Schnelsen nach Oortkaten genauso lange.

Ach, da war ja noch was: Den „TrimichelSaisonEndeAbschlussPreis“ gewannen Jane und Stefan. Mal sehn, ob wir 2006 diesen Traditionswettkampf fortführen.

Ich melde mich ab in den Winterschlaf,

Euer
HaPe