Paratriathlon DM in Hamburg 2012

Paratriathlon - damit können wahrscheinlich die wenigsten etwas anfangen. Grund genug für mich, den letzten Triathlon in Hamburg als Anlass zu nehmen, um den Focus auf einen besonderen Aspekt unseres Sports zu lenken. Am 21. Juli fanden im Rahmen des Sprinttriathlons in Hamburg die Deutschen Meisterschaften für die Paratriathleten statt. Paratriathleten? Das sind Triathleten mit einer körperlichen Behinderung, die in eine von sechs Kategorien einklassifiziert werden. Diese Klassen sind: TRI1 - Rollstuhlfahrer; TRI2 - Oberschenkelamputation; TRI3 - Doppelbehinderungen wie Lähmungen, Amputationen, Spastiken; TRI4 - Armbehinderung; TRI5 - Unterschenkelamputation; TRI6 - Blinde. Nach einer Querschnittslähmung in 2007 (jetzt inkomplett) starte ich in der Klasse TRI3. Ich hatte hatte mich gut vorbereitet und war mit Zuversicht ausgestattet, bis mir in der Woche vor dem Wettkampf meine körperliche Verfassung sagte, sie wolle doch irgendwie nicht so ganz meine Zuversicht teilen. Tja, was solls. Konnte ich nicht ändern. Um 13:56 Uhr hatten wir 18 Paratriathleten unseren Start in einer Startwelle mit den Jedermännern. In meiner Klasse waren wir sechs Athleten inkl. einem Starter aus Frankreich. Wichtig für mich ist es beim Schwimmen und Radfahren einen größtmöglichen Abstand fürs anschießende Laufen herauszuholen, da ich hierbei die mit Abstand meisten Probleme habe. Das Schwimmen verlief mittelmäßig und beim Austieg hatte ich mit Kreislaufproblemen zu kämpfen, aber HaPe war wie immer am Wasseraustieg und konnte mir tatkräftig unter die Arme greifen. Immerhin war ich in meiner Klasse als erster aus dem Wasser gekommen. Nach der

Hälfte des Weges zum Rad hatte ich meinen Körper so langsam im Griff und konnte anfangen, mich um meinen Neo zu kümmern. Aufgrund der langen Wechselzone und durch die Problemen meinen Neo loszuwerden, hatte der Wechsel aufs Rad eine halbe Ewigkeit gedauert und ich büßte mehrere Minuten des herausgeschwommenen Vorsprungs wieder ein. Das Radfahren hatte sich auch nicht sonderlich gut angefühlt. Irgendwie schlapp und kraftlos. Das lag wohl daran, dass der Wind zeigte was er konnte. Aber ich war in der Lage, wieder etwas an Vorsprung herauszuholen. Der Wechsel zum Laufen gestaltete sich deutlich besser. Hier lief es fast reibungslos und dank Birte, die mir einen tollen Support in der Wechselzone leistete, kam ich schnell auf die Laufstrecke. Und auch das Laufen an sich fühlte sich gut an. Nach 1,5km holte mich dann der bis dahin zweite ein. Das war vorauszusehen und hatte mich nicht weiter überrascht. Nun galt es, den zweiten Platz ins Ziel zu bringen. Alles gebend verlief dieses Vorhaben dann auch problemlos, da der Abstand nach hinten groß genug war. Zurückblickend bin ich mit dem Verlauf und mit dem Ergebnis, Deutscher Vizemeister geworden zu sein, zufrieden und freue mich auf die nächsten Wettkämpfe. (OS)